Die Rundwanderung um den Untersee beginnt am Bahnhof Wusterhausen. Von hier aus führt der Weg im Uhrzeigersinn um den See. Nach etwa drei Vierteln der Strecke passiert man das Hotel am Untersee – ein idealer Ort für eine Einkehr mit Blick auf das Wasser.
Zunächst geht es entlang der Klempnitz nach Norden. An der historischen Seemühle, in der früher Getreide verarbeitet wurde und die heute mit den „Seeterrassen“ ein beliebtes Ausflugslokal beherbergt, biegen wir links zum See ab. Der Pfad führt direkt am Ufer entlang. Links öffnen sich Felder, rechts glitzert das Wasser. Vorbei an einem Gehöft und einer Reihe von Ferienbungalows folgen wir den Stegen und Badestellen, die ins Wasser hinausführen. Bald geht der Weg in ein stilles Mischwaldgebiet über, in dem Eichen, Birken, Buchen, Kiefern und Ahorn das Bild prägen. Immer wieder laden einfache Holzbänke zum Verweilen ein, während Reiher mit lautem Ruf über den See hinwegfliegen.
Ein kleiner Landrücken ragt in den Untersee hinein und eröffnet weite Blicke über das nördliche Ufer. Wenig später erreichen wir die ersten Bootshäuser, die schon zuvor durch das Laub hindurch aufblitzten. Nach Umgehung des Geländes des Anglervereins gelangen wir zur Seepromenade mit dem Strandbad Kyritz – einem traditionsreichen Freibad, das seit den 1920er Jahren Gäste empfängt. Hier gibt es Liegewiesen, Umkleiden, Spielgeräte und einen Bootsverleih. Besonderes Highlight ist die kleine Fähre, die zur idyllischen Insel Untersee übersetzt. Wer hinüber möchte, muss mit einem Hammer auf eine aufgehängte Pfanne schlagen – ein weithin hörbares Signal für den Fährmann. Mit etwas Geduld wird man dann übersetzt, entweder zur Insel mit ihrem beliebten Restaurant oder hinüber ans gegenüberliegende Ufer nach Bantikow. Auf der Insel selbst lässt sich in uriger Atmosphäre einkehren und mit Blick auf den See regionale Küche genießen – schon seit Jahrzehnten ist sie ein Ziel für Ausflügler und Sommerfrischler.
Hinter den Ferienbungalows umfängt uns erneut dichter Wald. Der Weg verläuft leicht erhöht und gibt immer wieder den Blick frei auf den See. Bei Stolpe am Nordufer erreichen wir die Hälfte der Wanderung. Hier schließt sich an die Unterseelandschaft die Seenkette mit dem Kyritzer Obersee an – einem großen Stausee, der durch Aufstauung der Dosse entstanden ist. Ursprünglich lagen in der langgestreckten Rinne mehrere kleinere Seen, die durch den Aufstau zu den beiden Hauptbecken verschmolzen. Seither unterscheidet man den südlichen Untersee und den nördlichen Obersee.
Auf der Ostseite wandern wir südwärts auf naturbelassenen Pfaden, die bei feuchtem Wetter matschig werden können. Bald erreichen wir das traditionsreiche Hotel am Untersee in Bantikow, das mit seiner Seeterrasse eine willkommene Rastmöglichkeit bietet.
Bantikow wurde bereits 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort besitzt mit dem Schloss Bantikow, heute Sitz des KinderTraumHauses für traumatisierte Kinder, ein eindrucksvolles Bauwerk. Am Ufer lädt die breite Badewiese Untersee mit der „Villa Meehr“ zur Einkehr ein. Danach geht es weiter am Campingplatz Knatter Camping vorbei, wo Badestellen und eine Badeinsel zum Verweilen einladen. Ein Bohlensteg ermöglicht später die trockene Querung eines Feuchtgebietes, während Ufervögel und Mückengesurre die Naturstimmung unterstreichen.
Am Südufer erreichen wir schließlich das Pendant des Kyritzer Bades: auch Wusterhausen/Dosse besitzt ein Strandbad Wusterhausen, mit markanter Bäderarchitektur der 1920er Jahre. Von hier führt der Weg zurück in die Stadt. Nach Überquerung der Dosse gelangen wir zur imposanten Kirche Peter und Paul. Das wuchtige Gotteshaus beeindruckt durch seine Wagner-Orgel mit reich verziertem Prospekt, die kunstvoll geschnitzte Empore und das barocke Taufbecken.
Auch die Altstadt von Wusterhausen ist sehenswert. Fachwerkhäuser prägen die Straßen rund um den Marktplatz. Hier steht das klassizistische Rathaus ebenso wie das malerische Herbst’sche Haus, das heute das Wegemuseum beherbergt. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte von Straßen, Wegen und Verkehrsmitteln und gibt spannende Einblicke in die Entwicklung der Stadt. Von hier aus führt die Bahnhofstraße zurück zum Ausgangspunkt der Rundwanderung.