Mein Havelland
Als ich vor 20 Jahren an den westlichen Stadtrand zog und meine Heimat teilweise ins Havelland verlagerte, wurde mein lang gehegter Traum Wirklichkeit: endlose Landschaften und Horizonte, frei von den typischen Berliner Wohnblöcken. Doch insgeheim bereute ich, einst ein verlockendes Stellenangebot in München abgelehnt zu haben. Stattdessen gründete ich eine eigene Firma CosmoCode in Berln – und zog nach Staaken/Spandau.
Doch wann immer es die Umstände – Familie und Beruf – zuließen, schwang ich mich auf mein Rennrad und radelte ins Havelland. Jede Fahrt brachte neue Entdeckungen, Erlebnisse und Fotos, die ich meiner Frau erzählte und die uns inspirierten, gemeinsame Familienausflüge zu planen.
Ich lernte das Havelland nicht nur kennen – ich entdeckte es in all seinen Facetten. Denn das Havelland bietet dir keine garantierte Gaudi, sondern lädt dich ein, dich selbst zu entfalten, deinen Sinnen freien Lauf zu lassen und dein Herz im Rhythmus der Natur schlagen zu hören.
Das Bedauern über meine Ablehnung Münchens verschwand mit jedem Schritt, den ich ins Havelland tat, und bei dem ich die Besonderheiten, und die landschaftliche Vielfalt entdeckte – etwa in den endlosen Weiten des Luch, der im Winter durchnässt ist und wo die nahezu ausgestorbene Großtrappe zu bewundern ist; in den Kranichzügen über Linum, die mit lauten Trompeten vom entfernten Horizont heranzufliegen scheinen; in den dünn besiedelten Landschaften des Westhavellands, wo sich im August Sternengucker zur Beobachtung der Perseiden versammeln; in den Spuren der einst florierenden Ziegelindustrie – unzählige Erdelöcher, die heute als mit Wasser gefüllte Naturreservate dienen – und in den beeindruckenden Seen wie den Beetzseen, dem Ferchesaer See, dem verschwiegenen Lochower See sowie dem Vogelparadies am Rietzer und Gülper See. Und nicht zuletzt beeindruckte mich die Geschichte in der Architektur: von schlichten Herrenhäusern und Schlössern, die auf ehemaligen Rittergütern entstanden, bis zu den prächtigen Bauten der Hohenzollern in Potsdam und Umgebung.
Die Bücher
Meine Touren beschrieb ich in meinem Blog, bis mich eines Tages der Droste-Verlag kontaktierte und fragte, ob ich nicht ein Buch über Radtouren im Havelland schreiben möchte. Wenn eine Gelegenheit an die Tür klopft, sollte man die Bedeutung der eigenen Person nicht zu hoch bewerten. Chancen warten nicht gerne. Entweder schreibe ich einen Radführer über das Havelland, oder ein anderer tut es.
Ich hatte etwas mehr als ein Jahr Zeit – knapp bemessen, um 15 Touren zu recherchieren. Es folgten intensive Planungen am Computer, gefolgt von 40 Tagen Radeln, bis die Touren stimmten. Danach kamen das Schreiben, das Sortieren der Fotos und weitere Besuche an den Orten, um noch bessere Aufnahmen zu machen – alles an Wochenenden und im Urlaub, ohne dass meine Arbeit darunter zu leiden hatte.
Die Webanwendung
Um die gesammelten Materialien zu verwalten, programmierte ich ein Recherchesystem – eine Webapplikation, in der ich sehenswerte Orte mitsamt Adressen und Fotos abspeichern konnte. Die Datenbank wuchs stetig, und ich integrierte zusätzliche Datenquellen wie Naturschutzgebiete, Gewässer, Biotopstrukturen und vieles mehr. Bald erschien der Radführer, und ein weiteres Buch wurde in Auftrag gegeben – ein Wanderführer über das Havelland. Mit dem inzwischen umfangreichen Informationsfundus konnte ich flexibel Tourvarianten entwerfen und diese hinsichtlich ihres Naturcharakters, ihrer Sehenswürdigkeiten und der Anbindung an das ÖPNV-Netz bewerten. So entstand aus meiner Recherche-Datenbank der Grundstein für dieses Tourenportal.
Mit dem Anspruch, die gesammelten Informationen auch sinnstiftend anderen zur Verfügung zu stellen, bekam das Tourenportal andere Anforderungen. Etliche Iterationen brauchte es, bis ich aus einem hochkomplexen Geflecht von Informationen eine einfach bedienbare Anwendung herausdestillierte. Denn nicht alles, was man machen kann, macht auch Sinn. Gerade in inhaltsgestützten Applikationen ist es wichtig, für eine gleichmäßig verteilte Dichte der Informationen und Inhalte zu sorgen, damit sich der Anwender nicht langweilt.
Wie geht's weiter?
Die Projekte Radführer und Wanderführer sind abgeschlossen, doch meine Leidenschaft für das Havelland brennt weiter. Bei jedem Ausflug sammele ich neue Informationen, mache frische Fotos und erstelle weitere Inhalte – sodass sich diese Website kontinuierlich weiterentwickelt. Je nach Resonanz der Besucher plane ich, zukünftig weitere Features zu integrieren.
Über die Software
Hinter der Website verbirgt sich eine Python-Django-Applikation, die auf einer Postgres/PostGIS-Datenbank basiert. Ein Admin-Backend sorgt für die einfache Pflege. Dank des modularen Aufbaus lässt sich das System auch problemlos auf andere Regionen übertragen.
Diese Website wird freundlicherweise gehostet von CosmoCode.