Vor über tausend Jahren waren Burgen im Havelland allgegenwärtig – errichtet von slawischen Siedlern, um sich gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Heute sind diese Burgen nicht mehr als imposante Festungsanlagen zu sehen, doch ihre Überreste haben die Zeiten überdauert. Als sanfte Erhebungen in der Landschaft, umgeben von alten Wallgräben und natürlichen Schutzformationen, lassen sie noch immer erahnen, welche Bedeutung sie einst hatten.
Besonders beeindruckend sind die gut erhaltenen Burgwälle am Riewendsee und bei Alt Rathenow. Hier zeigen mächtige Erdwälle, teilweise bis zu fünf Meter hoch, die Dimensionen der einstigen Siedlungen. Diese Orte dienten nicht nur als Schutzburgen, sondern auch als politische und wirtschaftliche Zentren der Heveller, eines slawischen Stammes, der das Havelland im frühen Mittelalter prägte. Auch die Römerschanze und der Botscheberg sind Teil dieses Erbes – Orte, an denen Archäologen noch heute wertvolle Hinweise auf das Leben und die Bauweise der slawischen Bevölkerung finden.
Wer sich auf die Spuren dieser Vergangenheit begibt, entdeckt mehr als nur geschichtliche Zeugnisse. Die alten Burgwälle sind besondere Plätze der Ruhe und des Innehaltens – mitten in der Natur, oft an Seen oder auf Anhöhen gelegen. Hier verschmelzen Landschaft und Geschichte zu einer einzigartigen Atmosphäre, die uns daran erinnert, dass das Havelland schon lange vor der Zeit der märkischen Burgen eine bewegte Vergangenheit hatte.