Diese Wanderung verbindet stille Seen, uralte Wälder und die Geschichte der slawischen Besiedlung im Havelland. Sie führt durch das hügelige Gelände der Bagower Heide, vorbei an glitzernden Wasserflächen, blühenden Wiesen und dichten Buchenwäldern. Auf verschlungenen Pfaden geht es durch ein Mosaik aus Moränenhügeln, Feuchtgebieten und alten Eichenalleen, bevor der Weg am Riewendsee entlangführt.
Die Tour beginnt im kleinen Ort Bagow, dessen pittoreske Barockkirche in warmem Rosa leuchtet. Von hier führt ein sanft abfallender Weg in eine von der letzten Eiszeit geprägte Landschaft. Schon bald taucht man in den Naturlehrpfad des Bagower Bruchs ein, der von Tümpeln, Erlenbruchwäldern und sandigen Hügeln umgeben ist. Infotafeln erzählen von den Spuren der Eiszeit und der Geschichte des Ziegelhandwerks, das hier seine Spuren hinterlassen hat. Der dichte Wald ist von mächtigen Eichen und schlanken Birken durchzogen, während der Ruf des Kuckucks durch das Geäst hallt.
Ein schmaler Pfad führt zum Ufer des Bagower Bruchsees, der sich geheimnisvoll zwischen Bäumen verbirgt. Schilfgürtel säumen die Wasserfläche, auf der Reiher und Schwäne ihre Bahnen ziehen. Wer hier innehält, kann den Stimmen der Natur lauschen – dem Rascheln des Schilfs, dem Plätschern der Wellen und dem Zirpen der Insekten. Entlang des Sees setzt sich die Wanderung fort, bevor der Weg durch lichte Wälder in das kleine Dorf Riewend führt.
Riewend empfängt den Wanderer mit seinen Blockhäusern und einer alten Linde, unter der ein mächtiger Findling von der langen Geschichte des Ortes erzählt. Der Name Riewend, „Ort am brausenden See“, erinnert an die einst wilden Wasser, die heute in der geschützten Bucht der Badestelle friedlich glitzern. Wer mag, kann hier eine Rast einlegen, die Füße im Wasser kühlen oder einfach die Stille genießen.
Hinter dem Dorf beginnt die Riewender Ziegelstraße, die von alten Klinkersteinen gesäumt wird und in die offene Landschaft hinausführt. Ein versteckter Pfad leitet zum Burgwall von Riewend, einer slawischen Befestigung aus dem 8. Jahrhundert. Umgeben von alten Weiden und wilden Wiesen thront die einstige Festung an einer besonders reizvollen Stelle mit Blick auf den See. Der Weg führt weiter entlang des Klinkgrabens, wo sich Reiher und Fischotter in den feuchten Wiesen verstecken.
Schließlich öffnet sich der Blick auf die hügelige Landschaft der Bagower Heide, während die Wanderung nach Päwesin führt. Die barocke Kirche mit ihrer markanten Zwiebelturmspitze überragt das Dorf, dessen kleine Gassen von alten Scheunen und Fachwerkhäusern gesäumt sind. Ein besonderer Höhepunkt ist die Bäckerei „Backwahn“, die mit hausgemachten Kuchen und einem ungewöhnlichen buddhistischen Ambiente überrascht.
Nach einer wohlverdienten Pause führt der letzte Abschnitt zurück nach Bagow. Der Strengkanal, der den Riewendsee mit dem Beetzsee verbindet, begleitet den Wanderer ein Stück des Weges. Die Tour endet an der Dorfkirche von Bagow – wer noch Kraft hat, kann den Mühlenberg erklimmen und ein letztes Panorama über die Seen und Wälder des Havellands genießen.
Diese Wanderung vereint eiszeitliche Landschaften, uralte Kulturgeschichte und die stille Schönheit der märkischen Natur zu einem eindrucksvollen Erlebnis.