Der Burgwall „Alt Rathenow“, auch als Burgwall Steckelsdorf bekannt, liegt südwestlich der Stadt Rathenow, etwa 80 Meter westlich der Havel, in einer ehemals sumpfigen Niederung. Mit einer ovalen Form von 100 Metern Länge und 80 Metern Breite stammt die Anlage vermutlich aus dem 11. Jahrhundert und diente als Vorläufer der heutigen Stadt Rathenow.
Erste archäologische Untersuchungen im Jahr 1929 brachten slawische Keramiken und einen Spinnwirtel zutage, die in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert wurden. Diese Funde deuten auf eine slawische Besiedlung hin, die später von einer frühdeutschen Siedlung im 12. und 13. Jahrhundert abgelöst wurde. Die Burg verfügte über eine nördliche Toranlage, die über eine 120 Meter lange Rampe erreichbar war, und war von mindestens zwei wassergefüllten Gräben umgeben, die zusätzlichen Schutz boten.
Im 13. Jahrhundert wurde die Anlage aufgegeben, als sich der Siedlungsschwerpunkt nach Norden verlagerte. Heute sind die Überreste des Burgwalls als Bodendenkmal ausgewiesen.