Diese Wanderung führt in den Königswald, eine stille, von alten Buchen und Eichen geprägte Waldlandschaft nördlich von Potsdam. Sie verbindet dichte Wälder mit den Ufern von Havel und Lehnitzsee und führt zu einer der ältesten Wallanlagen der Region, der Römerschanze. Der Weg schlängelt sich durch naturbelassene Uferzonen, vorbei an einsamen Buchten und verwunschenen Waldpfaden.
Der Ausgangspunkt ist ein Parkplatz an der Straße zwischen Krampnitz und Sacrow. Von hier geht es auf sanft ansteigenden Pfaden durch den Königswald. Der Boden ist im Frühjahr von Bärlauch bedeckt, während im Sommer das dichte Blätterdach angenehmen Schatten spendet. Nach wenigen Minuten erreicht man den Mauerweg, der einst der Berliner Mauer folgte. Bald darauf taucht die Römerschanze auf, eine ringförmige Wallanlage aus der Bronzezeit, die später von slawischen Siedlern genutzt wurde.
Ein schmaler, steiler Pfad führt hinauf zur Römerschanze, deren Ringwall noch gut zu erkennen ist. Wer hier entlanggeht, kann sich vorstellen, wie die einstige Befestigung über die Havel wachte. Von oben blitzen durch das Blätterdach die Wasserflächen des Lehnitzsees, während das entfernte Rufen der Wasservögel die Stille durchbricht. Nach der Umrundung des Walls führt der Weg hinab zum Ufer, wo sich ein schmaler, romantischer Pfad durch das Dickicht schlängelt.
Direkt am Wasser entlang führt die Route weiter, vorbei an kleinen Buchten, in denen Reiher auf Beute lauern. Das Ufer ist von mächtigen, knorrigen Eichen gesäumt, deren Wurzeln sich weit ins Wasser erstrecken. Ab und zu tauchen versteckte Sandzugänge auf, von denen aus sich ein Blick auf die gegenüberliegenden Villen am Potsdamer Havelufer öffnet. Die Natur bleibt wild, das Wasser sanft plätschernd.
Ein Landsporn markiert die nächste Etappe, eine naturbelassene Bucht, die vielen Wasservögeln als Rückzugsort dient. Von hier folgt der Weg dem Wanderzeichen des gelben Balkens und führt schließlich zu einem Rastplatz am Jungfernsee. Eine Bank lädt ein, die Ruhe der Landschaft auf sich wirken zu lassen. Im Hintergrund spiegelt sich die Insel Nedlitz im Wasser.
Von hier steigt der Weg an, hinauf zum breiten Mauerweg, der auf einer Anhöhe verläuft. Während die Uferwege verwunschen und wild erscheinen, öffnet sich hier eine sanfte, wellige Landschaft, geformt von der Eiszeit. Alte Laubwälder wechseln sich mit lichten Kiefernwäldern ab, und die Sonne bricht durch die hohen Wipfel. Der Weg verläuft gerade, angenehm schattig und führt schließlich in ein offenes Waldgebiet, das den Übergang zum Kiefernforst markiert.
Schließlich kehrt die Route in Richtung Ausgangspunkt zurück. Nach und nach schließen sich die Baumkronen wieder über dem Pfad, der zurück zum Parkplatz führt. Diese Wanderung vereint Geschichte und Natur, führt durch alte Wälder und entlang einsamer Uferpfade. Wer sich Zeit lässt, kann in der stillen Landschaft die Spuren der Vergangenheit und die unberührte Schönheit des Havelufers entdecken.