Lehnitzsee
Der Lehnitzsee liegt nordöstlich von Potsdam im Königswald, zwischen Sacrower See im Osten und Krampnitzsee im Westen. Er ist 2,39 km lang, durchschnittlich 470 m breit und umfasst 84 ha Wasserfläche; die maximale Tiefe beträgt 14 m, das Wasser erneuert sich in weniger als einem Monat
Entstanden als eiszeitlicher „Toteis“-See, gehört der Lehnitzsee heute zur Unteren Havel-Wasserstraße. Die Havel fließt hier als Bundeswasserstraße durch den See, verbindet ihn mit Sacrower und Krampnitzsee und führt weiter in Richtung Potsdam und Berlin
Die Ufer sind überwiegend bewaldet, geschützt als Teil des Naturschutzgebiets „Sacrower See und Königswald“. Am Nordufer ziehen sich schmale Röhricht- und Schilfgürtel, an anderen Stellen wechseln lichte Kiefern- und Eichenbestände mit kleinen Buchten und grasbewachsenen Abbruchkanten. Versteckte Pfade führen weit hinein in den Wald und öffnen immer wieder Ausblicke aufs Wasser.
Im NSG „Sacrower See und Königswald“ wurden bei Kartierungen 86 Vogelarten nachgewiesen. Typische Brutvögel am Lehnitzsee sind Rohrsänger und Schilfschwirl, Wasserralle und Eisvogel; auf dem Durchzug legen Kraniche und Graugänse hier Rast
Als Teil der Bundeswasserstraße ist im Hauptfahrwasser Schifffahrt erlaubt, außerhalb gilt in der Regel 6 km/h. Motorboote sind nicht zugelassen, Kanus, SUP- und Ruderboote dürfen über eine Slipstelle zu Wasser. Angeln ist mit Gastkarte erlaubt; Baden nur an wenigen, nicht offiziell ausgewiesenen Stellen. Das Ufer bleibt sonst weitgehend unberührt, um das sensible Gleichgewicht von Wasser-, Wald- und Feuchtbiotop zu bewahren.
Am Südostufer erhebt sich die Römerschanze (auch Königswall), eine prähistorische Wallanlage auf einer Geländespitze über dem See. Archäologische Ausgrabungen belegten Besiedlungsspuren von der Bronzezeit (ab ca. 1250 v. Chr.) bis ins frühe Mittelalter – heute ist der Burgwall ein geschütztes Bodendenkmal .
Wanderungen und Radtouren an 'Lehnitzsee'
Lage und Ausflugsziele Lehnitzsee
Biotopstruktur am Ufer
Prozent | Typ | Länge (km) | Flächenart |
---|---|---|---|
35,7 % | Laubholzforste (weitgehend naturferne Forste und aus Sukzession hervorgegangene Wälder mit nicht heimischen Holzarten) | 2,1 |
083 |
32,1 % | Moor- und Bruchwälder | 1,9 |
081 |
8,9 % | Parkanlagen und Friedhöfe (incl. Friedhofsbrachen) | 0,5 |
101 |
7,5 % | flächige Laubgebüsche | 0,4 |
071 |
6,2 % | Kerngebiet, Wohn- und Mischgebiet | 0,4 |
122 |
3,0 % | Feuchtwiesen und Feuchtweiden | 0,2 |
051 |
2,8 % | anthropogene Sonderflächen | 0,2 |
127 |
2,2 % | ruderale Pionier-, Gras- und Staudenfluren | 0,1 |
032 |
1,7 % | Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsflächen, Gemeinbedarfsflächen | 0,1 |
123 |