Die Seeterrassen vom Stober sind jederzeit eine Reise wert – vorausgesetzt, man bringt Zeit (und ein bisschen Geld) mit. Der Wald mit seinen uralten Bäumen ist einfach herrlich. Wir heben uns die Einkehr dort für den Abschluss unserer Tour auf. Zunächst statten wir aber der Kirche in Groß Behnitz einen Besuch ab. Sie befindet sich direkt gegenüber dem Landgut und beherbergt ein Mausoleum der Familie Borsig. Das beeindruckende Tor zwischen der Kirche und dem Landgut ist tatsächlich ein Relikt aus Berlin: das einstige Oranienburger Tor. Albert Borsig erwarb Teile davon, nachdem es 1867 im Zuge einer Neugestaltung der Berliner Zollmauer abgerissen wurde. Diese Sandsteintrophäen setzte er auf die roten Ziegelpfeiler des neuen Torbaus seines Gutshofs in Groß Behnitz. Auf den Wiesen rund ums Landgut beeindrucken alte Platanen – ein Geschenk von Humboldt an Borsig – und zeugen von der dendrologischen Leidenschaft der Familie Borsig.
Nach einem sumpfigen Abschnitt (je nach Witterung kann es matschig werden) gelangen wir auf die andere Seeseite und folgen einem herrlichen Uferweg. Der alte Baumbestand ist vielfältig, und zahlreiche Bäume sind mit Informationsschildern versehen. Wir passieren zwei idyllische Rastplätze und treten schließlich aus dem Wald ins Freie. Ein von Büschen und Gehölzen gesäumter Weg führt uns nach Groß Behnitz. Zunächst durchqueren wir einige Häuser des Vorwerks, dann das Dorf. In Klein Behnitz wandern wir durch eine Mischung aus einfachen Bauernhäusern und zweistöckiger Bausubstanz mit Stuck und Backsteinscheunen im Hintergrund. Die Kirche wirkt ungewöhnlich quadratisch, und die backsteinerne Friedhofsmauer ist baufällig – eine Sanierung ist dringend nötig. Hinter Klein Behnitz wenden wir uns nach links, um den Klein Behnitzer See zu umrunden. Man sieht ihn kaum, aber die Luft ist feucht, und die Wege sind urwüchsig. Am Waldrand begegnen wir Rehen, hören Kraniche und sehen Greifvögel. Ein pechschwarzer Rabe kräht und heißt uns willkommen. Der Rückweg führt uns durch Felder, mit wiederkehrenden schönen Ausblicken auf die bewaldeten Ufer des Sees.