Der Rietzer See und der angrenzende Strengsee bilden ein idyllisches Naturparadies im Herzen Brandenburgs. Eingebettet in das Naturschutzgebiet Rietzer See, bieten sie seltenen Vogelarten und vielfältiger Flora einen geschützten Lebensraum. Die Verbindung durch den Emster Kanal und die historische Nutzung als Torfstichgebiet verleihen der Region eine besondere kulturelle Bedeutung.
Der Rietzer See, mit einer Fläche von etwa 450 Hektar, liegt südöstlich von Brandenburg an der Havel und ist Teil des 1.133,6 Hektar großen Naturschutzgebiets Rietzer See. Dieses Gebiet umfasst neben dem Rietzer See auch den Netzener See und die dazwischenliegende Niederung namens Streng. Der Rietzer See ist ein eutropher Flachsee mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 80 Zentimetern und wird vom Emster Kanal durchquert, der ihn mit dem Netzener See verbindet.
Der Strengsee, oft einfach als "Streng" bezeichnet, ist eine sumpfige Niederung zwischen dem Rietzer und dem Netzener See. Dieses Gebiet zeichnet sich durch Feuchtwiesen, Schilf- und Röhrichtzonen sowie Flachwasserbereiche aus, die zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten einen wertvollen Lebensraum bieten. Ein Beobachtungsturm am südwestlichen Rand des Strengs ermöglicht Naturfreunden einen umfassenden Blick über das Gebiet und die dort ansässige Vogelwelt.
Historisch wurde die Region um den Rietzer See und den Strengsee für den Torfabbau genutzt. Die dabei entstandenen Torfstiche haben zur heutigen Seenlandschaft beigetragen und prägen das Landschaftsbild bis heute. Die umliegenden Feuchtgebiete wurden im Laufe der Zeit durch Entwässerungsmaßnahmen für die landwirtschaftliche Nutzung erschlossen, wobei der Emster Kanal eine zentrale Rolle spielte.
Die Flora des Gebiets ist geprägt von Binnensalzstellen mit typischer Salzflora sowie kleinflächig vorkommenden Kalktrockenrasen am Seeufer. Besonders geschützte Pflanzenarten wie Fieberklee, Sumpfknabenkraut, Strandtausendgüldenkraut und Prachtnelke sind hier heimisch. Am Holzberg bei Rietz treten zudem wertvolle Sandtrockenrasen auf.
Für Naturliebhaber und Wanderer bietet die Region vielfältige Möglichkeiten, die unberührte Natur zu erleben. Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung durch die Salzwiesen am Strengsee, die mit ihrer einzigartigen Vegetation und Vogelwelt beeindruckt.
Der Rietzer See und der Strengsee sind somit nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ökologisch wertvoll. Sie bieten seltenen Pflanzen und Tieren einen geschützten Lebensraum und laden Besucher dazu ein, die Schönheit und Vielfalt der brandenburgischen Natur zu entdecken.