Das Havelländische Luch ist eine faszinierende Weitenlandschaft, die einst von Sümpfen und Mooren geprägt war. Heute ist es eines der wichtigsten Schutzgebiete für die seltene Großtrappe, deren Balzspiel ein spektakulärer Anblick ist. Historische Dörfer wie Buckow, einst auf kleinen Inseln im Moor erbaut, zeugen von der langen Geschichte dieser einzigartigen Landschaft.
Das Havelländische Luch erstreckt sich als riesige Niederung im Herzen des Havellands und war bis zum 18. Jahrhundert eine ausgedehnte Moor- und Sumpflandschaft. Erst durch umfangreiche Trockenlegungen wurde das Gebiet urbar gemacht und für Landwirtschaft und Besiedlung nutzbar. Vor der Entwässerung ragten einzelne, etwas höher gelegene Landstriche als kleine Inseln aus den Sümpfen heraus – Orte wie Buckow oder Garlitz verdanken ihre heutige Lage dieser Besonderheit. Noch heute erinnern Flurnamen und alte Karten an diese versunkenen Landschaften.
Besondere Bedeutung hat das Luch als Schutzgebiet für die Großtrappe, einen der schwersten flugfähigen Vögel der Welt. Durch gezielte Schutzmaßnahmen konnte sich ihr Bestand in den letzten Jahren stabilisieren. Beobachtungstürme, wie bei Buckow, bieten die Möglichkeit, die beeindruckenden Vögel aus der Ferne zu entdecken. Wer Glück hat, kann im Frühjahr die spektakuläre Balz der Großtrappen beobachten – ein seltenes Naturschauspiel in Mitteleuropa.
Neben der Natur bietet das Havelländische Luch auch eine reiche Geschichte. In Buckow zeugt die mächtige Wallfahrtskirche von der mittelalterlichen Bedeutung des Ortes. Der Pilgerweg rund um Buckow führt durch die einst unwirtlichen Sumpflandschaften und erzählt von der harten Arbeit der Menschen, die das Luch urbar machten. Eine gezeichnete Karte im Inneren der Kirche zeigt, wie das Luch einst als Inselwelt existierte – ein eindrucksvolles Zeugnis vergangener Zeiten.
Wer das Luch heute erkundet, erlebt eine Landschaft, die zwischen Kulturgeschichte und Naturschutz steht. Weite Wiesen, schmale Entwässerungskanäle, grasende Kühe und Dörfer, die sich wie Perlen an den trockenen Rändern aneinanderreihen.
Wer mit dem Fernglas unterwegs ist, kann nicht nur Großtrappen, sondern auch zahlreiche Wiesenvögel und Zugvögel entdecken, die in den Feuchtwiesen des Luchs ideale Bedingungen finden.
Das Havelländische Luch ist ein Ort der Stille, der Geschichte und der beeindruckenden Natur. Ein Landstrich, der zeigt, wie der Mensch Landschaften formt – und wie sich die Natur dennoch ihren Raum bewahrt.