Mühlensee
Der Mühlensee liegt zwischen den Oberkrämer-Ortsteilen Schwante, Vehlefanz und Neu Vehlefanz. Seit seiner Aufstauung 1979 bedeckt er heute 51,4 ha, erstreckt sich über etwa 1,15 km Länge und 0,55 km Breite, bei einer maximalen Tiefe von 4 m (Durchschnitt ca. 2 m). Durch das kalkreiche Wasser und wenig Durchmischung zeigt sich im Sommer oft eine dichte Algenblüte – ein Zeichen dafür, dass Nährstoffe im See anreichen.
Die Mulde des Mühlensees füllt den einst mäandrierenden Koppelgraben, der heute gestaut wird, um das ehemalige Groß-Gartenbaugebiet „Schwanteland“ zu bewässern. Zufluss erfolgt über Koppel- und Hörstegraben, der See entwässert über denselben Koppelgraben in Richtung Ruppiner Fließ und Tegeler Fließ. Das Einzugsgebiet umfasst rund 33 km².
Ufer und Umfeld präsentieren ein vielfältiges Mosaik: An West- und Nordufer ziehen sich breite Bänder aus Schilf und Rohrkolben mit Seggensaum, durchzogen von Biberkanälen und umgestürzten Erlen, die kleinen Fischen Verstecke bieten. Südostseitig steigen trockene Kiefern- und Birkenhänge mit Besenginster und Sandsegge auf, Relikte der eiszeitlichen Dünen. Ein 6,2 km langer Rundweg (2011–14 angelegt) führt mit Holzstegen weit in den Schilfgürtel hinein und schont dabei die empfindlichen Uferflächen.
Brutvögel wie Zwergtaucher, Haubentaucher, Teich- und Drosselrohrsänger, Rohrweihe und Eisvogel nutzen die Uferbereiche. Bis zu 4 000 Graugänse und mehrere hundert Kraniche rasten im Herbst, Fisch- und Seeadler lassen sich regelmäßig beim Jagen beobachten. Biber und Fischotter wurden in Ufernähe nachgewiesen.
Schwante (slaw. svant- „heiliger Ort“) erscheint erstmals 1335 in Urkunden; das barocke Schloss Schwante (1750) beherbergt heute einen Skulpturenpark. Vehlefanz (1269 genannt) besitzt eine reetgedeckte Bockwindmühle und einstige Weinberge.
- Schwante / Oberkrämer
- Vehlefanz / Oberkrämer
Wanderungen und Radtouren an 'Mühlensee'
Lage und Ausflugsziele Mühlensee
Biotopstruktur am Ufer
Prozent | Typ | Länge (km) | Flächenart |
---|---|---|---|
34,9 % | Feuchtwiesen und Feuchtweiden | 3,6 |
051 |
22,4 % | Moore und Sümpfe | 2,3 |
046 |
17,4 % | flächige Laubgebüsche | 1,8 |
071 |
10,3 % | ruderale Pionier-, Gras- und Staudenfluren | 1,0 |
032 |
7,1 % | Laubholzforste (weitgehend naturferne Forste und aus Sukzession hervorgegangene Wälder mit nicht heimischen Holzarten) | 0,7 |
083 |
3,2 % | Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsflächen, Gemeinbedarfsflächen | 0,3 |
123 |
2,3 % | nährstoffreiche (eutrophe bis polytrophe) Moore und Sümpfe | 0,2 |
045 |
1,0 % | Kerngebiet, Wohn- und Mischgebiet | 0,1 |
122 |
0,8 % | Spielplätze | 0,1 |
102 |
0,6 % | Ver- und Entsorgungsanlagen | 0,1 |
125 |