Schwielowsee
Der Schwielowsee liegt südwestlich von Potsdam und erstreckt sich über rund 7,9 km². Die durchschnittliche Tiefe beträgt etwa 2,8 m, an den tiefsten Stellen bis zu 9 m. Durch seine Anbindung an die Havel zählt er zu den schiffbaren Potsdamer-Brandenburger Seen.
Der See entstand als spätglaziale Rinne, die heute von der Havel durchströmt wird. Das Gewässer verbindet sich über den Sacrow-Paretzer Kanal mit Jungfern- und Göttinsee und bildet so eine zentrale Wasserstraße zwischen Potsdam und Werder.
Am Nordufer prägen offene Röhrichte und feuchte Wiesen das Bild, während im Süden steile, bewaldete Höhenzüge mit Kiefern und Buchen die Ufer säumen. Verlandende Buchten liegen neben feuchten Senken, auf denen im Frühjahr gelbe Sumpfdotterblumen blühen.
Entlang des Ufers haben sich drei Orte mit eigenem Charakter entwickelt:
- Caputh ist bekannt für seine historische Havel-Fähre und Albert Einsteins Sommerhaus, das 1929 nach Plänen von Konrad Wachsmann errichtet wurde und heute als Einstein Forum dient
- Geltow war einst ein Zentrum von Handwerk und Ackerbau, heute lädt ein Uferweg mit Blicken auf den See und die umliegenden Obstwiesen zum Flanieren ein.
- Ferch erlangte Bekanntheit durch die Malerkolonie und eine lange Obstbautradition.
Theodor Fontane widmete dem Schwielowsee in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg ein eigenes Kapitel und bezeichnete Caputh als „das Chicago am Schwielowsee“. Zugleich schwärmte er vom „breit, behaglich, sonnigen“ Charakter des Sees – ein literarisches Echo, das bis heute nachhallt.
Segel-, Motor-, SUP- und Kajaktouren sind auf dem See beliebt; das Strandbad Caputh wurde mehrfach für seine ausgezeichnete Wasserqualität gelobt. Dennoch belasten hohe Nährstoffeinträge weiter das Ökosystem, weshalb laufende Sanierungsprogramme Algenblüte und Sichttiefe überwachen.
- Geltow / Schwielowsee
- Petzow / Werder (Havel)
- Caputh / Schwielowsee
- Ferch / Schwielowsee
Wanderungen und Radtouren an 'Schwielowsee'
Lage und Ausflugsziele Schwielowsee
Biotopstruktur am Ufer
Prozent | Typ | Länge (km) | Flächenart |
---|---|---|---|
28,7 % | nährstoffreiche (eutrophe bis polytrophe) Moore und Sümpfe | 5,2 |
045 |
18,3 % | Moore und Sümpfe | 3,3 |
046 |
12,5 % | Moor- und Bruchwälder | 2,3 |
081 |
9,9 % | Laubholzforste (weitgehend naturferne Forste und aus Sukzession hervorgegangene Wälder mit nicht heimischen Holzarten) | 1,8 |
083 |
8,7 % | Spielplätze | 1,6 |
102 |
6,4 % | flächige Laubgebüsche | 1,2 |
071 |
4,0 % | Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsflächen, Gemeinbedarfsflächen | 0,7 |
123 |
3,1 % | Kerngebiet, Wohn- und Mischgebiet | 0,6 |
122 |
2,5 % | Eichenmischwälder trockenwarmer Standorte | 0,4 |
082 |
2,3 % | Feuchtwiesen und Feuchtweiden | 0,4 |
051 |
1,6 % | Parkanlagen und Friedhöfe (incl. Friedhofsbrachen) | 0,3 |
101 |
0,8 % | ruderale Pionier-, Gras- und Staudenfluren | 0,1 |
032 |
0,8 % | Verkehrsflächen | 0,1 |
126 |
0,4 % | Quellen und Quellfluren | 0,1 |
011 |