Wanderung

Wanderung am Kleßener See

Länge
8,6 km
Dauer
3:00 h
GPX

Beschreibung

Die Tour beginnt in Kleßen im Ländchen Rhinow, das sich sanft aus den Niederungen des Riesenlochs erhebt. Am leuchtend roten Haus an der Straße nach Rhinow liegt das 1Spielzeugmuseum Kleßen, dahinter erhebt sich die 2alte Dorfkirche. Gleich danach führt uns eine Straße an Einfamilienhäusern vorbei, bis wir rechts dem Schild "Naturlehrpfad Kleßen" folgen können.

Granitblöcke sind in den Boden eingelassen, lange Streifen, über die wir hinwegsteigen. In sie sind Worte eingraviert: verwundet, wirklich, wunderlich, wunderbar, verwunschen, wundersam, verwandelt.

Steintafel mit Gravur auf dem Naturlehrpfad

Eine Stele mit der Aufschrift „BUGA 2015“ verweist zumindest auf das Entstehungsdatum. Links davon entdecken wir eine Infotafel zur „Park-Tour Havelland“.

Wir befinden uns nun in der alten Parkanlage von Kleßen – dem englischen Landschaftspark, der 1797 von Ludwig Friedrich Wilhelm Graf von Bredow angelegt wurde. Wie uns die Infotafel erklärt, hatte der Garten in seiner ursprünglichen Komposition mit Grotte, Teehaus und Aussichtsturm jedoch nur eine kurze Blütezeit. Im Wald zwitschert es, während wir unter mächtigen Buchen mit dicken Stämmen dahinwandern. Dann passieren wir einen dichten Fichtenhain und gelangen kurz darauf in einen herrlichen Laubmischwald. Mehrere Wege zweigen hier ab. Ein schmaler Pfad führt geradeaus und lockt uns einen Hügel hinauf. Das ist der Weg zum Weinberg – kein offizieller, auch bei Komoot nicht verzeichneter Pfad, vielleicht nicht mehr als eine Wildwechseltrasse.

Auf dem Gipfel des Weinbergs finden wir, etwas versteckt, einen Tisch mit zwei Bänken. Der Abstieg führt frei durch den lichten Nadelwald, der den Hang des Berges bedeckt. Die Wipfel werden lichter, Sonnenstrahlen und Tageswärme erreichen uns – und rechts von uns öffnet sich der 3Zugang zum Kleßener See.

Wasserzugang Kleßener See

Ein schöner Ort. Das Wasser ist klar, vom See wehen Zirpen und der Gesang der Wasservögel herüber. Alles ist so friedlich, dass man gar nicht weiterziehen möchte. Vor dem Wasser steht ein Baum, auch hier sind in Steinquadern Worte eingraviert: Kind – Heit – Traum – Liebe – Baum.

Nur wenige Schritte weiter nördlich erreichen wir die 4offizielle Badestelle. Hier gibt es eine Bank mit der Aufschrift "Rentnerbank", ein Klettergerüst, eine Toilette, Papierkorb, Mülleimer, und der Einstieg ins Wasser ist mit Sand befestigt. Einige ältere Gebäude mit aufgemalten Seepferdchen erinnern an die Nutzung zu DDR-Zeiten. Auch eine Station des Sternenparks befindet sich hier.

Ausgedehnte Wiesen an der Badestelle Kleßener See

Nun geht es weiter. Vorbei an der Kindheit-Liebe-Traumbaum-Bank verläuft der Weg zwischen Wald und Feld und steigt sanft an.

Das Feld – eigentlich eine Wiese voller Wildgräser und Mohnblumen – wird umrundet. Hinter einem Baumstreifen am südlichen Ende schimmert das frische Blau des Sees hindurch.

Bevor wir dem schönen und so unbekannten, weil einsam liegenden Kleßener See den Rücken kehren, wollen wir ihm noch einmal nahe sein.

Am Rand einer zweiten Wildwiese gehen wir Richtung See und laufen ein gutes Stück durch dichten Wald in Sichtweite des Wassers.

Am westlichen Ende entdecken wir noch einen weiteren Zugang zum Wasser. Auf der Nordseite verläuft die Verbindungsstraße zwischen Kleßen und Rhinow, ab und an hören wir ein Auto vorbeifahren.

Uferimpression

Nun geht es südwärts. Wir stoßen auf einen Querweg, hinter dem lautes Quaken einen Wassergraben vermuten lässt. nach rechts verläuft ein Plattenweg zur Landstraße. Wir nehmen den Forstweg nach links. Links von uns erhebt sich die kiefernbestandene Kuppel des 50 m hohen Rohrbergs. Dieser Waldabschnitt ist wunderbar ungepflegt – eine Baumart löst die nächste ab, Farne und Gräser bedecken den Boden, Büsche und Gehölze verdecken die Sicht.

Ausgedehnte Wiesen an der Badestelle Kleßener See

Eine Libellenfamilie tanzt über dem Weg und begleitet uns ein Stück. An einer Wegkreuzung gehen wir geradeaus weiter. Frische Traktorspuren und der Duft von Kiefernholz kündigen an, was wir bald sehen: Große, aufgeschichtete Klafter frisch geschlagenen Holzes am Wegesrand. Der Boden ist stark aufgewühlt – wir sind in einem Wirtschaftswald.

Dann öffnet sich der Blick, und in etwa einem Kilometer Entfernung sehen wir vereinzelt stehende Häuser – das ist der Weiler Dickte, der unser nächstes Ziel ist. Die Landschaft zwischen Friesack, Rhinow und Stölln ist wunderhübsch – eine Region eiszeitlicher Hügel, eingebettet zwischen den Luchgebieten des Urstromtals - das Rhinower Ländchen.

Die Handvoll Häuser von Dickte verstreut sich in der offenen Landschaft. Wir sehen zwei große, lang gezogene Scheunen und ein hübsch renoviertes Wohnhaus, vor dessen Eingangstreppe eine Skulptur steht.

Alte Dorfbäume in Dickte

Von Dickte führt uns die asphaltierte Verbindungsstraße zurück nach Kleßen. Ein reiner Waldweg wäre wohl schöner, doch auch diese Strecke hat ihren Reiz: kaum befahren, mit Waldrand und einer Passage durch eine Baumallee zwischen Feldern, die sich auch hier einen Hügel hinaufziehen. In der Ferne kreist ein Raubvogel – vermutlich hat er den See im Blick, auf der Suche nach Beute.

Bei den ersten Häusern von Kleßen biegen wir rechts in den Gartenweg ein, der uns parallel zur Asphaltstraße führt. Vor uns sehen wir das Dach des Kleßener Schlosses aus den Baumkronen ragen. An einem halben Dutzend Einfamilienhäusern vorbei nähern wir uns dem 5Schloss.

Das Schloss kann gemietet werden. Ganz bezaubernd ist der Innenhof, der von Backsteinhäusern umrahmt wird. In der Mitte ragt der Taubenturm empor, umrankt von Rosen – als wolle Schneewittchen sogleich ihr Haar herablassen.

Taubentum im Schlossgarten Kleßen

Wir verlassen diesen märchenhaften Ort durch das Tor auf der Rückseite und gehen rechts. Dort entdecken wir die liebevoll restaurierten Gebäude, in denen auch das Spielzeugmuseum Kleßen untergebracht ist.

Hier endet unsere Tour.

Regionen

Rhinluch

Das Rhinluch ist eine ausgedehnte Moor- und Feuchtwiesenlandschaft nordwestlich von Berlin, durchzogen von Wasserläufen, Seen und Kanälen. Hier brüten Kraniche, rasten Zugvögel und gedeihen seltene Orchideen. Einst durch Torfabbau und Landwirtschaft geprägt, ist das Rhinluch heute ein einzigartiges Naturparadies mit faszinierender Flora und Fauna.

Tour Infos

Biotope

59% Wälder
16% Fluren
14% Felder
12% Orte

Gewässer

Kleßener See: 2,5 km  
km Angabe = Länge der Tour in Seenähe

Badestellen

Badestelle Kleßener See, Ostufer Wasserzugang Kleßener See

Wetter

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15 Jun
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21 Jun
So
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Mo
23 Jun
Di
24 Jun
16°
30°
Gewitter
Wind 21 km/h aus NW
0 mm / 85 %
14°
23°
leichter Regen
Wind 19 km/h aus NW
0 mm / 0 %
12°
26°
bewölkt
Wind 11 km/h aus W
0 mm / 0 %
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teils bewölkt
Wind 21 km/h aus NW
0 mm / 0 %
23°
bewölkt
Wind 13 km/h aus NW
0 mm / 0 %
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24°
bewölkt
Wind 12 km/h aus NW
0 mm / 5 %
13°
27°
bewölkt
Wind 19 km/h aus NW
0 mm / 5 %
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Wind 14 km/h aus NO
0 mm / 30 %
13°
30°
leichter Nieselregen
Wind 33 km/h aus W
0 mm / 25 %

Karte & Tourverlauf

Spielzeugmuseum Kleßen
1
Details
Kilometer: 0,0
Dorfkirche Kleßen
2
Details
Kilometer: 0,1
Wasserzugang Kleßener See
3
Details
Kilometer: 1,6
Badestelle Kleßener See, Ostufer
4
Details
Kilometer: 1,9
Schloss Kleßen
5
Details
Kilometer: 8,5

Fotos

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Schloss Kleßen
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Der Taubenturm am Schloss Kleßen
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Spielzeugmuseum Kleßen
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Dorfkirche Kleßen
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Rastplatz auf dem Weinberg
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Rastplatz Kleßener See
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Kleßener See
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Badestelle Kleßener See
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Alte Buden an der Badestelle
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Uferimpression
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Ufebewuchs
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Wasserzugang Kleßener See
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Waldweg nach Dickte
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Frisches Holz am Wegesrand
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Alte Scheune in Dickte
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Alte Dorfbäume in Dickte
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Mohn am Wegesrand
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Dorfkirche Kleßen und Spielzeugnmuseum

Biotopstruktur

Prozent Typ Länge (km) Flächenart
17,6 % Nadelholzforste mit Laubholzarten (naturferne Forste)

2,9

086
14,6 % Laubholzforste (weitgehend naturferne Forste und aus Sukzession hervorgegangene Wälder mit nicht heimischen Holzarten)

2,4

083
13,8 % Nadelholzforste (weitgehend naturferne Forste)

2,3

084
13,6 % Äcker

2,3

091
12,5 % Feuchtwiesen und Feuchtweiden

2,1

051
9,3 % Kerngebiet, Wohn- und Mischgebiet

1,6

122
4,3 % flächige Laubgebüsche

0,7

071
3,9 % Laubholzforste mit Nadelholzarten (naturferne Forste)

0,7

085
3,0 % Moor- und Bruchwälder

0,5

081
1,6 % ruderale Pionier-, Gras- und Staudenfluren

0,3

032
1,4 % Eichenmischwälder trockenwarmer Standorte

0,2

082
1,1 % Spielplätze

0,2

102
1,0 % Sonderformen der Bauflächen

0,2

128
0,9 % Parkanlagen und Friedhöfe (incl. Friedhofsbrachen)

0,2

101
0,7 % Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsflächen, Gemeinbedarfsflächen

0,1

123
0,4 % anthropogene Sonderflächen

0,1

127
0,1 % Landwirtschaft und Tierhaltung

0,0

124
0,1 % Seen

0,0

021
0,0 % trockene Gruben

0,0

112
Für den Bezug der Geodaten der NSG und Gewässer, Biotopklassifikationen und weiterer Daten siehe Literatur/Quellen

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