Die Dorfkirche Paretz, erbaut zwischen 1797 und 1804 nach Plänen des preußischen Architekten David Gilly, ist ein herausragendes Beispiel für den frühen Klassizismus in Brandenburg. Die Kirche wurde im Auftrag von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise erbaut, die das Schloss Paretz als Sommerresidenz nutzten.
Architektonisch zeichnet sich die Kirche durch ihre klare, elegante Form und die Verwendung klassizistischer Elemente aus. Die Fassade ist schlicht, mit harmonischen Proportionen und wenigen dekorativen Details, was die Klarheit und Reinheit des Stils betont. Ein markanter Turm mit einer kuppelartigen Haube krönt das Gebäude und verleiht ihm eine erhabene Präsenz.
Im Inneren besticht die Kirche durch ihre ebenso schlichte wie edle Ausstattung. Die Wände sind weiß getüncht, was den Raum hell und luftig erscheinen lässt. Der Altarbereich ist schlicht gehalten, mit einem eleganten Altartisch und einer schlichten Kanzel. Besonders bemerkenswert ist die Empore, die auf eleganten Säulen ruht und den Raum optisch erweitert. Die Kirchenbänke und weiteren Einrichtungsgegenstände sind in einem zurückhaltenden Stil gehalten, der die klassizistische Ästhetik unterstreicht.
Historisch gesehen hat die Dorfkirche Paretz eine bedeutende Rolle im Leben der königlichen Familie gespielt. Sie diente nicht nur als Gotteshaus für die Dorfbewohner, sondern auch als Ort der Besinnung und des Gebets für die königliche Familie. Königin Luise und Friedrich Wilhelm III. besuchten die Kirche regelmäßig, was ihr eine besondere historische Bedeutung verleiht.
Heutzutage wird die Kirche für Gottesdienste, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes von Paretz und zieht Besucher an, die sich für die Geschichte und Architektur der Region interessieren. Die Verbindung von klassizistischer Baukunst, historischer Bedeutung und moderner Nutzung macht die Dorfkirche Paretz zu einem besonderen Ort, der sowohl ästhetisch als auch kulturell und historisch von großem Interesse ist.