Diese Wanderung führt in eine Landschaft, die durch die Eiszeit geformt wurde und noch heute eine urwüchsige, naturnahe Schönheit bewahrt. Das Marzahner Fenn ist ein weites Gletscherbecken, umgeben von sanften Hügelketten, dichten Wäldern und extensiv genutzten Wiesen. Der Weg verläuft durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit weiten Ausblicken, uralten Bäumen und versteckten Wasserflächen.
Die Tour beginnt im kleinen Straßendorf Marzahne, dessen alte Feldsteinkirche die Jahrhunderte überdauert hat. Ein Naturlehrpfad führt aus dem Ort hinaus und taucht bald in die hügeligen Wälder ein. Hier schlängeln sich die Wege über sandige Höhenzüge, vorbei an Kiefern, Birken und moosbedecktem Waldboden. Immer wieder säumen Infotafeln den Weg, die über die Tier- und Pflanzenwelt der Region erzählen.
Bald öffnet sich der Blick auf das Marzahner Fenn, ein weites Tal, das einst von Wasser und Mooren bedeckt war. Heute durchziehen Entwässerungsgräben das Gelände, doch in regenreichen Zeiten stehen noch immer weite Flächen unter Wasser. Kraniche, Graugänse und Kiebitze bevölkern die feuchten Wiesen, während über den trockeneren Flächen Bussarde kreisen. Der Weg verläuft am Rand des Fenns entlang, geschützt von einer lockeren Baumreihe.
An einer alten Eiche laden rustikale Bänke zu einer ersten Rast ein. Hier lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und die Stille zu genießen – nur unterbrochen vom Rauschen des Windes und dem Ruf eines fernen Greifvogels. Der Pfad führt weiter entlang der östlichen Kante des Gletscherbeckens, vorbei an kleinen Waldstücken, offenen Feldern und alten Pappeln, die knorrig in den Himmel ragen.
Nach und nach verändert sich die Landschaft. Der Weg taucht in eine leise, schattige Waldzone ein, bevor er sich wieder öffnet und den Blick auf das gesamte Fenn freigibt. Besonders eindrucksvoll ist die Sicht auf den Torfstichsee, ein kleines, dunkles Gewässer, das von Bäumen umgeben ist und in dessen stillem Wasser sich die Landschaft spiegelt. Ein schmaler Stichweg führt dorthin, bevor die Route weiter Richtung Südwesten verläuft.
An der Landstraße angekommen, folgt die Tour für ein kurzes Stück dem Asphalt, bevor sie in eine alte Allee aus Birken und Büschen einbiegt. Hier beginnt der Anstieg auf den Schwarzen Berg, eine sanfte Erhebung, die mit ihrem weiten Blick über das Fenn beeindruckt. In der Ferne ist Marzahne bereits zu erkennen, doch der Weg führt noch ein Stück durch eine idyllische Feldlandschaft.
Schließlich erreicht die Wanderung wieder das Dorf, wo sich ein Besuch der historischen Kirche lohnt. Ihr gedrungener Feldsteinturm erzählt von Jahrhunderten märkischer Geschichte. Wer die Tour gemütlich ausklingen lassen möchte, kann in der Gaststätte Marzahner Eck einkehren. Diese Wanderung verbindet die stille Schönheit einer eiszeitlichen Landschaft mit faszinierenden Einblicken in die Naturgeschichte des Havellands.