Das Marzahner Fenn ist eine weitläufige Niederung, die als eiszeitliches Gletscherbecken entstand und von sanften Hügeln umrahmt wird. Feuchtwiesen, Moore und lichte Kiefernwälder prägen die Landschaft, die vielen geschützten Arten Lebensraum bietet. Wer Stille und ursprüngliche Natur sucht, findet hier ein eindrucksvolles Zeugnis der geologischen Geschichte Brandenburgs.
Das Marzahner Fenn ist ein Relikt der letzten Eiszeit und ein einzigartiges Feuchtgebiet im Havelland. Gelegen in einem von Gletschern geschaffenen Tal, wurde es über Jahrtausende zu einem Mosaik aus Mooren, Feuchtwiesen und lichten Wäldern. Einst ein sumpfiges Tal, wurde das Gebiet während des Ersten Weltkriegs entwässert – ein Prozess, an dem russische Kriegsgefangene beteiligt waren, die dem zentralen Entwässerungsgraben den Namen "Russengraben" gaben.
Trotz der Melioration blieb das Fenn ein wichtiger Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen. Heute ist es Teil eines Naturschutzgebietes, in dem ausgedehnte Schilfgürtel, Röhrichtzonen und artenreiche Grünlandflächen bestehen. Insbesondere für Amphibien, Reptilien und zahlreiche Vogelarten ist das Gebiet von großer Bedeutung. Feuchte Winter hinterlassen hier ein Mosaik aus Wasserflächen, die im Frühjahr von Fröschen, Kröten und Wasservögeln belebt werden.
Ein Naturlehrpfad führt durch das Gebiet und informiert über die geologische Geschichte und die heimische Flora und Fauna. Der Weg schlängelt sich durch naturnahe Kiefernwälder, die von uralten Eichen und Laubbäumen aufgelockert werden. In diesen Wäldern finden Spechte in morschem Holz Nahrung, während auf dem Waldboden Käfer und Pilze das abgestorbene Holz zersetzen.
Das Marzahner Fenn ist ein Beispiel für die harmonische Verbindung von eiszeitlicher Landschaft und heutiger Naturnutzung. Während sich die nassen Wiesen des Fenns extensiv bewirtschaften lassen, erstrecken sich daneben Felder, die die jahrhundertealte landwirtschaftliche Prägung des Havellands widerspiegeln. Doch trotz der Nähe zur Zivilisation bleibt das Fenn ein Ort der Stille, an dem die Natur weitgehend ungestört bleibt.