Die Tour beginnt in Brandenburg an der Havel, am ehrwürdigen Dom St. Peter und Paul, wo Geschichte und Gegenwart einander begegnen. Noch bevor das eigentliche Radeln beginnt, streifen wir durch das charmante Ufergelände des Packhofs und entdecken zwischen Bäumen und Bänken die Waldmöpse – jene skurrilen Bronzetiere, die an den Humoristen Loriot erinnern. Mit einem Schlenker über den Mühlentorturm tauchen wir ein in die verwinkelte Stadtsilhouette, die zwischen Kopfsteinpflaster und Wasserläufen so manchen Schatz birgt. Entlang der Havel geht es vorbei an Restaurants, Skulpturen und schließlich über die Jahrtausendbrücke in die Altstadt, wo sich die Vergangenheit in Giebeln und Rathausfassaden spiegelt.
Wir lassen das Pflaster bald hinter uns und rollen hinaus in eine weit geöffnete Landschaft, wo sich die Havel langsam zum Beetzsee ausbreitet. Ein Abstecher zum Strandbad Massowburg bringt uns erste Urlaubsgefühle, bevor wir auf dem Fritze-Bollmann-Weg zwischen Feldern und Gärten nach Brielow gleiten. Dort empfängt uns die ehrwürdige Schwedenlinde neben der Dorfkirche, ein Naturdenkmal mit tragischer Liebesgeschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg. Weiter geht es durch lichten Birkenhain bis nach Radewege, wo der Storchenradweg seinem Namen alle Ehre macht und wir zwischen See, Café und Storchenhorst eine erste echte Pause einlegen.
Der Weg am Ufer entlang zeigt sich von seiner schönsten Seite – schattige Waldstücke, stille Weiher und das vielstimmige Konzert von Fröschen und Vögeln begleiten uns. In Ketzür besuchen wir die restaurierte Bockwindmühle, ein technisches Denkmal mit Picknickplatz und Blick in vergangene Zeiten. Danach führt die Strecke zu einer Badestelle mit Ausflugslokal, wo wir auf der Wiese die Beine ausstrecken und ins Blau des Sees blinzeln. Zwischen alten Tonlöchern und weiten Wiesen entdecken wir den Beobachtungsturm Kranichland, von dem aus wir das Spiel der Vögel in der Landschaft beobachten können.
Ein Abstecher ins Dorf Lünow mit seiner stillen Badestelle an der Möweninsel bringt uns noch einmal zur Ruhe, bevor wir auf einer ehemaligen Bahntrasse zurück in Richtung Havel radeln. In Weseram kündigen erste Scheunen das Dorfleben an, bis wir schließlich das stille Saaringen erreichen, wo Libellen über das Wasser tanzen und eine Bank zum Verweilen einlädt. Wir nehmen Abschied von diesem kleinen Paradies und rollen am Weinberg vorbei in einen urigen Bruchwald, wo das Laub dicht über uns raschelt. Der Naturpfad bringt uns wieder näher zur Stadt, doch der Zauber der Landschaft bleibt.
Zum Schluss gleiten wir über drei Kanäle zurück zur Dominsel, wo unsere Reise begonnen hat. Und obwohl die Stadt uns wieder hat, klingt das leise Plätschern des Beetzsees noch lange in uns nach.