Die Bornimer Feldflur ist eine historisch gestaltete Landschaft im Norden Potsdams, die sich zwischen Bornim, dem Katharinenholz und dem Fahrlander See erstreckt. Ab 1844 wurde sie unter der Leitung von Hermann Sello als Teil eines umfassenden Landschaftskonzepts nach den Ideen Peter Joseph Lennés entwickelt. Ziel war es, landwirtschaftliche Produktivität mit ästhetischen Gestaltungsprinzipien zu vereinen – ein Ansatz, der typisch für Lennés Verschönerungspläne war.
Kennzeichnend für die Feldflur sind die bis heute erhaltenen Laubholzpflanzungen, die als Windschutz für die Felder dienten, sowie Gehölzremisen, die einst als Unterstände für Vieh angelegt wurden. Historische Alleen wie die Lindenallee und der Gutsgartenweg gliedern die Landschaft und schaffen reizvolle Blickachsen. Besonders bemerkenswert war die Gutsanlage Bornim, die im italienischen Stil nach Plänen von Ludwig Persius errichtet wurde und deren umgebende Obst- und Gemüsegärten einst Teil eines landwirtschaftlichen Musterguts waren.
Im 20. Jahrhundert veränderte sich die Feldflur durch großflächige landwirtschaftliche Nutzung, wobei viele der historischen Hecken und Gehölzgruppen verloren gingen. Erst ab 1997, im Vorfeld der Bundesgartenschau 2001, begann die Wiederherstellung der ursprünglichen Landschaftselemente. Heute sind zahlreiche der einstigen Strukturen rekonstruiert worden, sodass die Bornimer Feldflur wieder ihre charakteristische Verbindung aus landwirtschaftlicher Nutzung und landschaftlicher Schönheit besitzt.
Für Spaziergänger und Radfahrer bietet die Bornimer Feldflur eine abwechslungsreiche Landschaft mit weiten Ackerflächen, von Alleen gesäumten Wegen und Blicken bis zum Fahrlander See. In ihrer Verbindung von Historie und Natur ist sie ein ideales Beispiel für die harmonische Gestaltung von Kulturlandschaften im Havelland.