Tiefwerder in Spandau ist ein ruhiges Naturparadies, das besonders Wanderer und Paddler aus der Region anzieht. Einst durchzogen von Havel und Spree, entstand hier eine einzigartige Auenlandschaft, die heute als Landschaftsschutzgebiet Tiefwerder Wiesen unter Schutz steht. Diese Feuchtwiesen sind das letzte natürliche Überschwemmungs- und Hechtlaichgebiet Berlins und bieten Lebensraum für Arten wie Eisvogel, Blasen-Segge und Biber.
Um die offene Wiesenlandschaft zu erhalten, werden Schafe und Wasserbüffel zur extensiven Beweidung eingesetzt. Ein System aus Gräben und Kanälen, darunter der Große und Kleine Jürgengraben, durchzieht das Gebiet und verleiht ihm den Beinamen „Klein Venedig“. Das historische Dorf Tiefwerder, gegründet 1816 als Kolonistensiedlung, beherbergt denkmalgeschützte Häuser entlang der Dorfstraße. Besonders hervorzuheben ist das Ballhaus Spandau in der Dorfstraße 5, ein Tanzlokal aus dem Jahr 1895.
Das Gebiet ist zu Fuß über gut ausgebaute Wege erreichbar. Für Paddler bieten die Wasserwege eine malerische Route durch die Tiefwerder Wiesen. Ein Besuch in Tiefwerder verspricht naturnahe Erholung und interessante Einblicke in Berlins Flusslandschaft.