Rundwanderung um den Görner See
Beschreibung
Das kleine Dorf Görne im Westhavelland liegt versteckt zwischen Feldern, als wäre es absichtlich etwas abseits gerückt vom Rest der Welt. Mit dem Auto kommt man hier nicht zufällig vorbei – man muss wollen, und wir wollen heute unbedingt. Schon bei meiner letzten Radtour zwischen Stölln und Friesack hatte ich Görne für mich entdeckt – wie ein Fleck Licht in der Weite des Havellandes.
Heute sind es die Wanderschuhe statt der Pedale, denn Görne hat mehr zu bieten als schöne Wege – irgendwo soll es hier auch einen verborgenen See geben. Wir starten an der Kirche, vorbei an Allee und Gutshaus, das unter Gerüstplanen auf seine Rückkehr wartet und im Ort als „Schloss Görne“ bekannt ist – eine typisch havelländische Überhöhung, wie Fontane sie sicher mit einem Augenzwinkern notiert hätte. Ein Denkmal des Dichters steht gleich daneben, samt Zitat, das von sonderbaren Eindrücken erzählt – charmant, etwas spöttisch und sehr treffend. Vom Schloss geht’s weiter in Richtung Waldrand, und auf Radspuren folgen wir einem schmalen Pfad durch das Unterholz, bis der See hinter Schilf aufblitzt.
Halb versunkene Boote, feuchter Waldboden, Pferdeäpfel und Forstspur – es geht abwechslungsreich zwischen Feld und Wald dahin. Der Weg ist aufgeweicht vom Regen, matschig, aber nicht unangenehm, eher wie ein heimliches Versprechen: Hier bist du wirklich draußen. Die Bäume öffnen sich, dann verschluckt uns der Wald, durch den die Sonne nun goldene Flecken wirft – ein grauer Tag war angekündigt, doch zum Glück haben wir uns davon nicht abschrecken lassen. Nach vier Kilometern biegen wir ab, ignorieren die Empfehlung von Komoot, weil der gerade Weg uns zu langweilig erscheint. Der Boden wird sumpfig, Fahrrinnen gleichen Wasserläufen, und plötzlich kracht und rauscht es im Unterholz – eine ganze Herde Hirsche setzt sich donnernd in Bewegung.
Dann kehrt wieder Stille ein, nur das Rascheln trockener Blätter und ein paar einzelne Vogelrufe begleiten uns. Auf der anderen Seeseite taucht das Wasser erneut zwischen den Stämmen auf – jetzt glitzernd, bald wohl vom Laub wieder verborgen. Die letzten Meter laufen wir auf der Straße zurück nach Görne, vorbei an schläfrigen Schafen und der wieder näher kommenden Kirche. Vor dem Gotteshaus entdecken wir die kleine Honigschmiede mit Verkaufsautomat – ein Ort, an dem man sich mit goldener Süße belohnen kann. Vielleicht gibt es hier irgendwann auch Kaffee und Kuchen, wer weiß? Denn nach knapp zehn Kilometern durch Wald und über Wiesen meldet sich der Hunger, und wir sind dankbar für jeden stillen Schatz, den Görne uns heute offenbart hat.
Tour Charakter
Biotope
Gewässer
km Angabe = Länge der Tour in Seenähe
Naturschutzgebiete
Karte & Tourverlauf
Biotopstruktur auf der Tour
Prozent | Typ | Länge (km) | Flächenart |
---|---|---|---|
28,2 % | Nadelholzforste (weitgehend naturferne Forste) | 5,3 |
084 |
20,9 % | Moor- und Bruchwälder | 3,9 |
081 |
14,5 % | Nadelholzforste mit Laubholzarten (naturferne Forste) | 2,7 |
086 |
10,5 % | Feuchtwiesen und Feuchtweiden | 2,0 |
051 |
6,7 % | Kerngebiet, Wohn- und Mischgebiet | 1,3 |
122 |
5,1 % | Laubholzforste (weitgehend naturferne Forste und aus Sukzession hervorgegangene Wälder mit nicht heimischen Holzarten) | 1,0 |
083 |
5,1 % | Laubholzforste mit Nadelholzarten (naturferne Forste) | 1,0 |
085 |
4,8 % | Äcker | 0,9 |
091 |
1,1 % | Sonderformen der Bauflächen | 0,2 |
128 |
1,0 % | ruderale Pionier-, Gras- und Staudenfluren | 0,2 |
032 |
0,7 % | nährstoffreiche (eutrophe bis polytrophe) Moore und Sümpfe | 0,1 |
045 |
0,7 % | Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsflächen, Gemeinbedarfsflächen | 0,1 |
123 |
0,4 % | Eichenmischwälder trockenwarmer Standorte | 0,1 |
082 |
0,2 % | flächige Laubgebüsche | 0,0 |
071 |
0,1 % | Parkanlagen und Friedhöfe (incl. Friedhofsbrachen) | 0,0 |
101 |