Diese Wanderung führt durch die weitläufige Döberitzer Heide, eine Landschaft, die jahrhundertelang als Militärgelände genutzt wurde und sich heute als einzigartiges Naturparadies präsentiert. Weite Heideflächen, sandige Pfade und lichte Wälder prägen das Bild, während die Spuren der Vergangenheit in Form von Relikten und Denkmalen erhalten geblieben sind.
Der Ausgangspunkt ist der Bahnhof Dallgow-Döberitz, von dem aus die Route entlang des Schwanengrabens führt. In den ruhigen Wasserflächen spiegeln sich die Bäume, und Reiher stehen reglos am Ufer. Nach einem kurzen Wegstück durch ein Gewerbegebiet öffnet sich schließlich die Heide, wo sich die Landschaft in sanften Wellen erstreckt.
Ein sandiger Pfad führt hinein in das geschützte Areal, vorbei an lichten Birkenwäldchen und den ersten offenen Heideflächen. Zur Blütezeit im Spätsommer leuchten hier die lilafarbenen Heidebüsche, während im Frühling Wildbienen und Schmetterlinge die Blüten umschwärmen. In der Ferne tauchen die Überreste eines Bunkers auf – stumme Zeugen der militärischen Vergangenheit dieses Ortes.
Ein markantes Ziel der Wanderung ist der Obelisk, ein Denkmal, das Kaiser Wilhelm II. zur Erinnerung an die Manöver Friedrichs des Großen errichten ließ. Umgeben von weiten Graslandschaften bietet der Ort einen stillen Moment der Einkehr. Ein nahegelegener Hochstand eröffnet zudem einen eindrucksvollen Blick über die weite Heidelandschaft.
Die Tour setzt sich entlang der Kernzone des Naturschutzgebietes fort, die unzugänglich für Besucher bleibt, um bedrohten Tierarten wie Wisenten, Przewalski-Pferden und einem Wolfsrudel einen ungestörten Lebensraum zu bieten. Durch eine sanft hügelige Landschaft verläuft der Weg weiter, gesäumt von alten Kiefern und vereinzelten Wacholdersträuchern.
Nach einem Abschnitt durch einen schattigen Wald öffnet sich erneut die Weite der Heide. Hier lassen sich oft Rotwild oder Wildpferde beobachten, während über den sandigen Böden Bussarde kreisen. Der Pfad schlängelt sich weiter entlang der Zaunlinie der Kernzone, bevor er sich in Richtung Giebelfenn wendet – einer Feuchtlandschaft, die sich in Senken sammelt und zahlreichen Vogelarten ein Refugium bietet.
Langsam nähert sich der Weg wieder der Zivilisation. Ein Abschnitt entlang des Waldrands führt zur Siedlung Sperlingshof, bevor der Weg zurück in die Nähe des Schwanengrabens führt. Hier sorgt das dichte Laubwerk der Bäume für ein schattiges, kühles Finale der Wanderung.
Schließlich endet die Tour am Ausgangspunkt in Dallgow-Döberitz. Wer möchte, kann den Tag in einem der Restaurants nahe der B5 ausklingen lassen. Diese Wanderung verbindet die Geschichte des Ortes mit einer eindrucksvollen Naturerfahrung – eine stille Begegnung mit der Weite der Heide und den Spuren der Vergangenheit.