Die Gartenstadt Staaken wurde zwischen 1914 und 1917 nach dem Entwurf des Architekten Paul Schmitthenner errichtet und gilt als herausragendes Beispiel der Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. In Anlehnung an das Holländische Viertel in Potsdam finden sich in der Siedlung rote Backstein- und Putzfassaden, Torbögen sowie versetzte Giebel, die an die klassizistische Bauweise erinnern.
Schmitthenner entwickelte ein modulares Baukastensystem mit fünf Haustypen, aus denen durch Kombination vielfältige Hausgruppen und Fassadenvariationen entstanden. Jede Wohneinheit wurde mit einem eigenen Garten ausgestattet, um den Bewohnern urbane Wohnqualität und gleichzeitig gärtnerische Selbstversorgung zu ermöglichen. Die großzügigen Freiflächen und Stallbauten deuteten bereits in den Anfangsjahren auf die Haltung von Kleintieren wie Hühnern und Kaninchen in den Privatgärten hin.
Das Kleinod einer kleinen Kirche von 1922, umgeben von einem Pfarrhof und intimen Kirchplätzen, verleiht der Siedlung dörflichen Charme Wikipedia. Zahlreiche enge Gassen und schmale Torwege führen zwischen den Hausgruppen hindurch und schaffen eine malerische Atmosphäre wie in mittelalterlichen Siedlungskernen.
Die Fassaden zeichnen sich durch eine reiche Variation aus: Die Mehrfamilienhäuser präsentieren sich klassizistisch-bürgerlich, während die Einfamilienhäuser einen regionalistischen, fast bäuerlichen Charakter mit Fachwerkanklängen aufweisen. Heute steht die Gartenstadt Staaken unter Denkmalschutz und gilt als eines der bedeutendsten Beispiele sozialen Wohnungsbaus, das den Übergang von handwerklicher Tradition zur modernen Reformarchitektur markiert