Im 15. Jahrhundert gelangte das Gut Groß Glienicke an die Familie von Bernewitz, die es ab 1476 prägte. 1572 erwarb Georg von Ribbeck das Anwesen und begründete den osthavelländischen Zweig seiner Familie, der bis 1788 hier residierte, bevor finanzielle Schwierigkeiten zum Verkauf an Christian Ludwig von Winning zwangen.
1890 kaufte Otto von Wollank das rund tausend Hektar große Rittergut und bewirtschaftete es nach modernen agrarischen Methoden, sodass es bald als „landwirtschaftliches Mustergut“ galt. Unter seiner Leitung entstanden soziale Einrichtungen wie eine Schule und der 1900 gestiftete Gutskindergarten, wodurch das Anwesen auch über die Landwirtschaft hinaus Bedeutung erlangte. Otto von Wollank wurde 1913 für seine vorbildlichen sozialen Leistungen in den erblichen preußischen.
Nach einem schweren Autounfall in Berlin verunglückten er und seine Frau Dorothea am 23. September 1929 tödlich, woraufhin die Tochter Ilse das Erbe antrat. Wirtschaftliche Probleme und Erbengemeinschaften führten 1938 zur Aufgabe des Rittergutes und seiner Übernahme durch den Fiskus.
Das klassizistische Herrenhaus, einst Mittelpunkt des Landgutes, ging im Herbst 1945 in Flammen auf und wurde nicht wieder aufgebaut. Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde der Glienicker See und auch das Landgut in zwei politische Hälften geteilt, der östliche Teil wurde dem Berliner Stadtteil Kladow zugewiesen.
Seit dem 10. Dezember 2004 steht der Gutspark inklusive der Toranlagen und der Grabanlage der Familie von Wollank unter Denkmalschutz und erinnert sowohl an seine landwirtschaftliche Modellfunktion als auch an die wechselvolle Geschichte des Anwesens.